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Josef Wittmann, Kirchenmaler, Schwiegervater von Karoline Wittmann

Am 22. Mai 1880 wurde Josef Wittmann in Windischeschenbach/Oberpfalz, Hausnummer 21, geboren.
Seine Eltern sind der Schuhmacher Anton Wittmann und Theresia Wittmann, geb. Wildgans.

Um 1900, als 20jähriger, machte er sich mit einem Empfehlungsschreiben des örtlichen Pfarrers zu Fuß nach Nürnberg auf, um an der dortigen „Königlichen Kunstgewerbeschule“ (heutige „Akademie für Bildende Künste“) Malerei zu studieren. Zwei Jahre später setzte er das Studium in München an der „Akademie für Bildende Künste“ bei Johann Caspar Herterich, Hugo von Habermann und Martin von Feuerstein fort.

Nach Beendigung des Studiums erste Kirchenaufträge als freischaffender Kunst- und Kirchenmaler. 1910 heiratete er Johanna Berta Nägler, sie bezogen eine Wohnung in München, Schleißheimer Straße, wo am 3. Jan. 1911 der Sohn Paul (späterer Ehemann v. K. Wittmann) geboren wird. Ein Jahr später kaufte die Familie eine Gründerzeit-Villa in München-Solln. Hier werden zwei weitere Kinder, Gretel und Karl, geboren.

 

 

 
   

1914, im Jahr von Karls Geburt, wird Josef Wittmann zum Wehrdienst nach Frankreich eingezogen. Nach seiner Entlassung aus dem Kriegsdienst 1918, nimmt er seine Tätigkeit als Kirchenmaler wieder auf.
Infolge der Inflation Anfang der 20er Jahre kann die Villa nicht gehalten werden, der Verkaufserlös wird durch die anschließende Währungsreform zunichte gemacht. Die mittlerweile fünfköpfige Familie bezieht 1923 eine Atelierwohnung in München-Schwabing.

 

 

1944 fällt die Atelierwohnung den Bomben zum Opfer. Es verbrennen zahlreiche Entwürfe und Werke u. a. auch das Portrait von seinem Vater bei der Schuhmacherarbeit. Anschließend Umzug in eine 3,5 Zimmer-Wohnung in Schwabing. Während des 2. Weltkriegs ist der mittlerweile 63jährige als Soforthelfer im Schwabinger Krankenhaus eingesetzt, zuständig für Krankentransporte nach Fliegeralarm.

1946 entsteht das Ölbild „Die Heilige Familie II" anlässlich der Geburt des Enkels Paul Maria (Sohn von K. Wittmann). Josef Wittmann war bis ins hohe Alter als Kirchenmaler tätig. Während seiner ca. 50jährigen Schaffenszeit hat er in vermutlich mind. 40 bayerischen Kirchen gemalt. Diese Zahl ist ungenau, denn man führte damals nicht Buch über die Aufträge, es gibt hier kein Werksverzeichnis. 1959, als 79jähriger malte er im oberpfälzischen Hahnbach sein letztes großflächiges Deckenfresko. Ansonsten widmete er sich in seinem letzten Lebensjahrzehnt der Ölmalerei. Nach längerem Krankenhausaufenthalt stirbt Josef Wittmann 88jährig im März 1968 in München.

   
      Grabkreuz von Josef und Johanna  Wittmann, Entwurf Josef Wittmann, Ausführung Paul Wittmann